// Besuch beim Fischpass Iffezheim

Dr. Frank Hartmann von der für den Fischpass fischereifachlich zuständigen  Fischereibehörde am Regierungspräsidium Karlsruhe und seine Kollegin Frau Maj Wetjen stellten den Mitarbeitern der Universität Koblenz-Landau das Fischmonitoring beim Fischpass Iffezheim vor und besprachen mit Ihnen die Reusenpläne für das Jahr 2021 besprochen.

Der Fischpass ist Teil des Rheinkraftwerks Iffezheim , das von der EnBW betrieben wird. Damit die Fische trotz des Wasserkraftwerks im Rhein aufsteigen können, wurde ein Fischpass errichtet. Über drei Eingänge (Abbildung 1) können die Fische den Fischpass erreichen und an einem Beobachtungsfenster vorbei (Abbildung 2) den Rhein entlang weiterschwimmen.

Abbildung 1: Per Lockstrom werden die Fische in den Fischpass hineingeleitet, wo sie über den so genannten Schlitzpass flussaufwärts wandern. Die Kraft des Lockstroms wird durch eine kleine Rohrturbine auf ein fischverträgliches Maß abgebaut.“ Bild und Text entnommen von der Seite der EnBW.
Abbildung 2: In dem Beobachtungsraum können Besucher vorbeischwimmende Fische beobachten. Zurzeit schwimmen sehr wenige Fische durch den Fischpass. Wenn die Temperaturen wärmer werden, werden es wieder viel mehr werden. Wegen der Corona-Maßnahmen dürfen zurzeit auch keine Besucher kommen.

Während unseres Besuchs wurde die Reuse im Fischpass ins Wasser gelassen und somit aktiviert (Abbildung 3). Die Fische schwimmen nun nicht mehr ins Oberwasser der Staustufe, sondern in die Reuse. Die Reuse wird regelmäßig kontrolliert, und gefangene Fische werden dokumentiert und anschließend ins Oberwasser des Fischpasses umgesetzt. 

Abbildung 3: Die Reuse wird durch einen Kran langsam in den Rhein gelassen.

Zurzeit schwimmen sehr wenige Fische in die Reuse und sie wird deswegen nur alle zwei Tage geleert. Bald werden mehr Fische erwartet und die Reuse wird dann täglich oder sogar zweimal täglich geleert werden. Wenn phasenweise zu viele Fische auf einmal durch den Fischpass schwimmen, wird die Reuse wieder deaktiviert, da es sonst zu Verletzungen der Fische kommen kann. Wenn sich in der Reuse ein Lachs befindet, wird sofort der Fischzüchter Martin Gerber von der staatlichen Fischzucht in Obenheim (Elsass) kontaktiert. Er wird jeden für die Zucht geeigneten Lachs in Iffezheim abholen und zur Nachzucht in seine Anlage überführen. Für die Nachzucht ungeeignete Tiere werden an Ort und Stelle wieder freigelassen. Von jedem Lachs wird eine Gewebeprobe genommen und für das genetische Monitoring weiter analysiert. So können wir feststellen, ob der Lachs besetzt wurde und aus welche Zucht er ursprünglich stammt oder ob er natürlich im Rhein gezeugt wurde.

Abbildung 4: Die Reuse ist jetzt aktiv im Wasser. Die Fische schwimmen von nun an zuerst in die Reuse und werden dann wieder frei gelassen bzw. einige Lachse werden in eine Fischzucht übernommen.

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